Moderation eines Bürgerbeteiligungsprozesses

Als Supervisor begleite ich täglich Menschen bei diversen psychischen und seelischen Prozessen. Nun durfte ich mit meinem geschätzten Kollegen MMag. Harald Niederl einen Prozess der anderen Art begleiten, nämlich einen Bürgerbeteiligungsprozess zur Umgestaltung des Dorfplatzes bzw. Kirchenvorplatzes in der Gemeinde Langkampfen. Da dieses Projekt das Dorfbild langfristig, also für viele Jahre prägen wird, war es dem Gemeinderat wichtig, auch die Dorfbevölkerung miteinzubeziehen. Es gibt viele Gründe, warum Beteiligung für Politik und Verwaltung sinnvoll ist. Bürgerbeteiligung fördert das gemeinsame Gespräch und macht es möglich, mit den Menschen zu planen und somit politische Entscheidungen zu verbessern und auf mehr Akzeptanz zu stoßen. Durch diese partizipative Demokratie können neue Ideen entstehen und im Prozess weiterentwickelt werden. Ein Bürgerbeteiligungsprozess hilft auch, Bürger als lokale Experten zu begreifen und so zu besseren Ergebnissen zu kommen. Das Interesse war groß und viele wollten sich diese Möglichkeit, das künftige Dorfbild Langkampfens mitzugestalten, nicht entgehen lassen.
Nach eröffnenden Worten des Bürgermeisters Andreas Ehrenstrasser und nach einer einleitenden Projektvorstellung haben wir alle gemeinsam den umzugestaltenden Platz besichtigt, ehe wir uns wieder im Gemeindesaal eingefunden haben.
In Abstimmung mit der Gemeindeverwaltung und dem Architekten Martin Freudenschuss haben wir uns für die sogenannte World Café Methode entschieden. Die BürgerInnen haben sich dabei auf verschiedene Thementische verteilt, an denen das Projekt unter bestimmten Gesichtspunkten in angenehmer Kaffeehausatmosphäre diskutiert und beleuchtet werden konnte. Jeder durfte seine Ideen an den verschiedenen Thementischen einbringen. Besonders beliebt war der Tisch, an dem ein 3D-Modell des umzugestaltenden Platzes aufgebaut war und an dem gemeinsam mit dem Architekten Elemente ins Modell gesetzt werden konnten. Auch ein Tisch mit Bildern von verschiedenen Dorf- und Kirchplätzen in Österreich zur Inspiration war sehr beliebt. Anschließend wurden die Ergebnisse im Plenum präsentiert und diskutiert und alle Mitwirkenden durften die verschiedenen Ideen bewerten. Die Ideen sind nur so gesprudelt, die Interessierten haben noch lange nach dem offiziellen Abschluss des Nachmittags am 3D-Modell gefachsimpelt.
Weitere Termine bis zur Finalisierung des Dorfplatzes werden folgen. Wir bedanken uns bei der Gemeinde Langkampfen für diesen spannenden Auftrag.
Mit meinem Kollegen MMag.Herald Niederl biete ich Team- und Gruppensupervision, Prozessbegleitung, Vorträge in Unternehmen und Bildungshäusern sowie eine Männer-Gesprächsgruppe in Buch und Angerberg an.